Der Zivilflugbetrieb am Fliegerhorst Tulln/Langenlebarn in den Jahren 1951 bis 1954 in Zahlen |
Die Zahl der in Langenlebarn gelandeten Flugzeuge war im Jahr 1951 mit 459 Landungen am höchsten. Ab 1954 begannen die den Fliegerhorst Tulln/Langenlebarn anfliegenden Fluggesellschaften, ihre Starts und Landungen schrittweise auf den britisch/französischen Flugplatz Schwechat zu verlegen. Mit der Verlegung der Fluggesellschaften vom Flugplatz Tulln/ Langenlebarn nach Schwechat ging die Zahl der Starts und Landungen, die im Jahr 1954 am Flugplatz Tulln/Langenlebarn durchgeführt wurden, auf 324 zurück.
Ein kurzer Überblick der Passagierzahlen von 1951 bis 1954 zeigt auch hier die abnehmende Bedeutung des Flugplatzes Langenlebarn. Im gleichen Umfang, mit dem Langenlebarn an Bedeutung verlor, gewann der Flugplatz Schwechat.
Vergleich der Passagierzahlen:
Schwechat Langenlebarn
1952 Einreise 9.852 8.021
Ausreise 10.599 7.599
1953 Einreise 18.472 7.152
Ausreise 18.912 7.103
1954 Einreise 26.645 5.965
Ausreise 26.700 5.802
Im gleichen Zeitraum ging auch die Zahl der Landungen auf der Tulln Air Base stark zurück.
Anzahl der Landungen, durchgeführt von Zivilflugzeugen auf der Tulln Air Base zwischen 1951 und 1954:
1951 459 Landungen ( =19,3% aller Landungen in Österreich)
1952 420 Landungen (=24,1% aller Landungen in Österreich)
1953 292 Landungen (=13,6% aller Landungen in Österreich)
1954 324 Landungen (=10,3% aller Landungen in Österreich)
Einer der Gründe, weshalb die Passagierzahlen sanken dürfte, auch die im Vergleich zum britisch/französischen Flugplatz Schwechat größere Entfernung des Flugplatzes Langenlebarn zur Stadtgrenze von Wien gewesen sein.
Ab 1954 führte die PAN
AM Starts und Landungen in Langenlebarn und in Schwechat durch. Für
das Jahr 1955 zeichnete sich das Ende des Zivilflugplatzes Tulln/Vienna
ab.
1955 - Das letzte Jahr als Zivilflugplatz
Die Ankunft des Sarges von Louis Nathaniel Rothschild am 28. Jänner 1955
Die Ankunft des Sarges von
Baron Rothschild am 28. Jänner 1955
Die Ankunft der "Miss Titelblatt" am 20. Mai 1955
Die Ankunft der "Miss Titelblatt"
am 20. Mai 1955
"Flughafen Tulln - Militärflughafen
?"
Eine große Übersiedlungsaktion ist zur Zeit bei den PAN AMERICAN AIRWAYS im Gange: Bis zum 1. Juli muß der gesamte Flugbetrieb dieser Gesellschaft von Tulln (Langenlebarn) nach Schwechat verlegt sein. Die Super G-Clipper die mit Beginn des Herbstflugplanes die Verbindung Wien-New York-Chicago aufnehmen sollen, können so meint man wegen ihrer Größe nicht mehr in Tulln landen. Ab 1. Juli werden in Tulln nur mehr USA-Militärmaschinen stationiert sein.
Der Plan, den Flugbetrieb von Tulln nach Schwechat zu transferieren, bestand schon seit langem. Der dem Stadtzentrum - so wird behauptet ! - "wesentlich" näher gelegene Schwechater Flughafen ermöglicht in seiner Eigenschaft als Sammelhafen aller Österreich anfliegender Fluglinien ein bequemes Umsteigen für die Fahrgäste und eine Erleichterung in der Beförderung von Luftfrachten. Der Einsatz der Super G-Clipper wird wahrscheinlich schon Ende August oder im September erfolgen. Die Maschinen, die achtzig Fahrgäste befördern können, sollen von der über dem Atlantik verkehrenden Touristenklasse abgezogen werden.
Im Zusammenhang mit diesem Problem wird die Frage diskutiert, was nach dem Abzug der Alliierten mit dem Tullner Flugfeld geschehen soll. In informierten Kreisen wird von der Möglichkeit gesprochen, Tulln nach der Aufstellung des Bundesheeres als Militärflughafen zu verwenden.
Wir erinnern unsere Leser daran, daß die "Tullner Bezirks-Nachrichten" sich schon seit längerer Zeit und in mehreren größeren Artikeln mit der Möglichkeit befaßte, die der Tullner Flughafen bietet. Nach wie vor sind die damals ins Treffen geführten Argumente, Tulln zu einem zentralen Zivilflughafen auszubauen, nicht widerlegt wurden..
Tulln (Langenlebarn) ist der landungsmäßig geeignete Platz und witterungsmäßig besser als Schwechat, Aspern oder Straßhof-Wagram.
Am 26. Juni landete das letzte
Passagierflugzeug der PAN AM am Flugplatz Tulln/ Langenlebarn. Planmäßig
startete am 27. Juni das Flugzeug wieder. Mit dem Start dieses Flugzeuges
endete der Zivilluftverkehr in Langenlebarn. Unmittelbar nach dem Start
des letzten Passagierflugzeuges begannen die Bediensten der PAN AM mit
der Verlegung der Ausrüstung von Langenlebarn nach Schwechat.
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